Aufruf an Christinnen und Christen, Gemeinden und Kirchen, der Unternehmerdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland biblisch-theologisch und wirtschaftswissenschaftlich zu widersprechen
Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat im Juli 2008 die Denkschrift "Unternehmerisches Handeln in evangelischer Perspektive" veröffentlicht. Die Unterzeichneten sind trotz im Einzelnen unterschiedlicher Herangehensweisen nach sorgfältiger Prüfung - dokumentiert in dem Buch "Frieden mit dem Kapital?" (siehe unten) - zu der Überzeugung gekommen, dass die EKD - nach vorbereitenden Schritten in früheren Äußerungen - mit dieser Denkschrift aus biblisch-theologischer, wirtschaftswissenschaftlicher und weltweit ökumenischer Perspektive offensichtlich einen Irrweg betreten hat:
Wir rufen alle Christinnen und Christen - besonders die Mitglieder von Synoden auf allen Ebenen - sowie die Gemeinden und Landeskirchen auf, die EKD-Verantwortlichen auf biblisch-theologischer Grundlage und mit klaren Argumenten aufzufordern, diese Denkschrift zu widerrufen, die Anpassung an die herrschenden Mächte in Wirtschaft und Politik aufzugeben, die eigenen sozial- und wirtschaftsethischen Traditionslinien ernst zu nehmen sowie unter Berücksichtigung der verheerenden Folgen der ökonomischen Globalisierung weiterzuentwickeln und in die weltweite ökumenische Gemeinschaft der Kirchen zurückzukehren.
Heidelberg, Reformationstag 31. Oktober 2008
Erstunterzeichnende:
Frank Crüsemann, Prof. Dr. theol
Ulrich Duchrow, Prof. Dr. theol.
Heino Falcke, D. Dr. theol.
Christian Felber, Mag. phil.
Kuno Füssel, Dr. theol.
Detlef Hensche, Dr. jur.
Siegfried Katterle, Prof. em. Dr. rer. pol.
Arne Manzeschke, PD Dr. theol.
Silke Niemeyer, Pfarrerin
Franz Segbers, Prof. Dr. theol.
Ton Veerkamp, Lic. theol.
Karl Georg Zinn, Prof. Dr. rer. pol
Der Aufruf kann unterschrieben werden auf der Seite von Publik Forum